Was ist ein MVP – Und warum ist das wichtig?

Am Anfang eines jeden Unternehmens steht die Idee eines Produkts. Unglücklicherweise sind viele davon keine guten Ideen. Hat irgendjemand Lust auf abführende Kartoffelchips? Einen Computer, der Gerüche abgibt? Einen Wecker, der Speck zubereitet?

Andererseits wirken gute Ideen merkwürdig offensichtlich, allerdings nur rückblickend. Ein soziales Online-Netzwerk? Ja, klar. Ein App für Homesharing? Macht Sinn. Eine App für Fahrgemeinschaften? Natürlich!

Es existiert ein wesentlicher Unterschied zwischen den real umgesetzten Produktideen: Die erfolgreichen Konzepte fingen mit einem MVP an. Lassen Sie uns einen kurzen Blick darauf werfen, was ein MVP ist, wieso es von Bedeutung ist und wie der Prozess zu gestalten ist.

Was ist ein MVP?

MVP steht für Minimum Viable Product (Minimal Realisierbares Produkt). Der Ausdruck wurde 2001 von SyncDev-CEO Frank Robinson erfunden und von Eric Ries in seinem Buch The Lean Startup in 2011 popularisiert. „Das minimal realisierbare Produkt ist jene Variante eines neuen Produkts, die einem Team erlaubt, mit möglichst geringem Aufwand möglichst viele validierte Informationen über Kunden zu erfassen“, schrieb Ries.

Konkret heißt das, ein Produkt mit ausschließlich den Kernmerkmalen auf den Markt zu bringen, um so schnell und mit möglichst geringem Risiko (d.h. mit möglichst geringen Kosten) zur Marktreife zu gelangen und dann aus den Reaktionen der Menschen zu lernen. Beispielsweise wurde durch MVP-Tests das „Air“ in Airbnb eingefügt.

2007 stellten zwei Mitbewohner aus San Francisco fest, dass alle Hotels in der Umgebung für eine anstehende Designkonferenz gebucht waren, aber sie hatten eine Idee: die Kurzzeitvermietung von Häusern. Zur Erprobung der Idee schufen sie eine einfache Website, ein Motto („Vergiss Hotels“), und stellten ihr eigenes, zu vermietendes Loft darauf – sie legten eine Luftmatratze ins Wohnzimmer und machten daraus eine Frühstückspension. „AirBed&Breakfast“ lockte schnell Kunden an, und schon bald wurde die Website erweitert. Heute ist das Unternehmen 35 Milliarden Dollar wert, doch das Kernprodukt – das MVP – war einfach eine Luftmatratze und eine Website.

MVP als eine Grundeinstellung

MVP-Tests stellen einen wissenschaftlichen Ansatz zur Produkteinführung dar: Es handelt sich um den Versuch, eine Geschäftshypothese durch Testen zu bestätigen. Die Vorgehensweise lässt sich folgendermaßen zusammenfassen: Aufbauen – Messen – Lernen. Die elementarsten Merkmale, die die Realisierbarkeit Ihres Produkts schaffen, entsprechen einem minimal realisierbaren Produkt.

Nachdem Sie Ihr MVP etabliert haben, folgt alles andere; Funktionen können hinzugefügt und ein Preis festgelegt werden. „Ries schrieb: „Ein Start-up-Erfolg lässt sich dadurch erzielen, dass der Prozess befolgt wird, was bedeutet, dass man lernen kann, was wiederum bedeutet, dass man es lehren kann.”

Vier Gründe, um mit einem MVP zu beginnen

1. Frühes Kundenfeedback

2004 startete Facebook als TheFacebook mit nur wenigen Funktionen: ein Benutzerkonto, ein Foto, Freundschaftseinladungen und Stupser. Facebook war nur für Personen mit Harvard-E-Mail-Adressen zugänglich. Die Plattform verbreitete sich rasch, und die ersten Nutzer wünschten sich mehr Funktionen: eine Pinnwand/Zeitleiste, mehr Fotos, Status-Updates, Nachrichten. Daher heißt es nicht nur: „Bau es auf, und sie werden schon kommen“, sondern „Bau es auf und lerne, dann werden mehr kommen.“

2. Schnellere Lernkurve

Wenn die Produktentwicklung ein Ratespiel ist, kann sie zum Schlamassel werden. Mit einem MVP hat Ihr Team Gelegenheit zu lernen, statt zu raten. Und da es sich tatsächlich um eine Minimalversion des Produkts handelt, kann das Team sich schnell an das Gelernte anpassen. Dies führt zu einer steilen Lernkurve und erhöht die Erfolgschancen erheblich.

3. Effiziente Ressourcennutzung

Arbeitet ein Team ohne Kundenfeedback an einem Produkt, bedeutet dies im Wesentlichen, dass es Zeit und Geld in etwas investiert, für das es möglicherweise keinen Markt gibt. Mit einem MVP kann sich das Team wirksamer konzentrieren und spart sowohl Zeit als auch Geld.

4. Investoren durch frühe Attraktion anziehen

Was haben Uber, Airbnb, Instagram, Facebook, Dropbox und Amazon gemeinsam? Alle haben als MVP begonnen und dadurch erst ihre Marktfähigkeit etabliert und dann Investoren angezogen. Mit einem MVP kann man am schnellsten Fuß fassen und den Investoren solide Gründe für eine Investition geben.

Kurz gesagt ist ein MVP-Prozess logischer, billiger, schneller und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass ein Markt erfolgreich gefunden wird, als jede andere Möglichkeit, ein Produkt auf den Markt zu bringen. Es macht zwar nicht aus einer schlechten Idee eine gute Idee, aber es hilft bei der Definition der Realisierbarkeit. Lust auf abführende Kartoffelchips?

Bei Venture Leap helfen wir unternehmerischen Teams beim Aufbau und der Einführung ihrer digitalen Produkte. Setzen Sie sich mit uns in Verbindung oder buchen Sie unten eine kostenlose Sitzung, wenn Sie wissen möchten, wie Sie Ihre Idee zu einem “Minimum Viable Product (MVP)” entwickeln, das funktioniert.

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